Verbreitung chronischer Rücken- und Nackenschmerzen
Global und in Deutschland

Verbreitung und Bedeutung von Rücken- und Nackenschmerzen

Über die Chiropraktik gibt es viele Gerüchte, Mythen und falsche Annahmen. Obwohl wir in einem Zeitalter unendlicher Informationsmöglichkeiten leben, halten sich viele dieser Irrglauben erstaunlich hartnäckig. In unserem fünfteiligen Bericht möchten wir zu den „beliebtesten“ falschen Behauptungen über die Chiropraktik aufklären.

Teil 1: Wie schneidet Deutschland im internationalen Vergleich ab?

Untere Rückenschmerzen und Nackenschmerzen sind zwei der führenden Ursachen für körperliche Beeinträchtigung weltweit. (Untere Rückenschmerzen belegen Platz 1; Nackenschmerzen Platz 4).
Doch wie steht Deutschland im internationalen Vergleich da? Wie die Grafik zeigt: Gar nicht mal so gut – aber immterhin nicht Letzter 😀💪 !
 
Rücken- und Nackenschmerzen weltweit
 

*Die Grafik stammt vom Institute of Health Metrics and Evaluation, Washington und bezieht sich auf regelmäßig aktualisierte Daten nationaler und internationaler Behörden. YLD ist eine Abkürzung für „Years lived with Disability“ (Deutsch: Mit Krankheit/Behinderung gelebte Lebensjahre) – ein epidemiologisches Maß zur Erfassung der Bedeutung einer Erkrankung.

Teil 2 - Wer leidet alles unter dem momentan Zustand?

Wer ist hier eigentlich am Ärmsten dran? Die Arbeitgeber? Die Krankenkassen? Die Berufsunfähigkeitsversicherung? Die Rentenversicherung? Oder die Wirbelsäulen? Fazit: Für alle Beteiligten kein schöner Zustand!
 
Rückenschmerzen und Arbeitsunfähigkeit

Teil 3 - Prävalenz von chronischen Rückenschmerzen in Deutschland

Nicht nur akute, sondern auch chronische Rückenschmerzen sind sehr verbreitet und haben sich in den letzten 15 Jahren wenig verändert. 2003 litten 21,6% der Frauen und 15,5% der Männer und chronischen Rückenschmerzen. 2019 lagen diese Werte bei 18,5% der Frauen und 12,4% der Männer.

Prävalenz chronische Rückenschmerzen

*  QUELLEN:

*”GESUNDHEIT IN DEUTSCHLAND AKTUELL” STUDIEN DES ROBERT KOCH INSITUTES 2002/2003 EINSEHBAR UNTER:

https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsB/GEDA12.html?nn=2637234

PRÄVALENZ VON RÜCKEN- UND NACKENSCHMERZEN IN DEUTSCHLAND. ERGEBNISSE DER KRANKHEITSLASTSTUDIE BURDEN, Robert Koch Institut, 2020:

https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/JoHM_S3_2021_Rueckenschmerz_Nackenschmerz.pdf?__blob=publicationFile

Teil 4 - Rückenschmerzen und Verschleiß

Rückenschmerzen und Verschleiß. Es gibt mittlerweile robuste Belege in der Forschung, dass Rückenschmerzen und Verschleiß nicht so stark assoziiert sind wie man früher glaubte. Im Folgenden drei Beobachtungen aus der Forschung die dazu passen:
 
1) Die Rate von Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule in SCHMERZLOSEN / ASYMPTOMATISCHEN Personen sind sehr hoch.
 
2) Es konnte festgestellt werden, dass „degenerative Veränderungen der Wirbelsäule“ früh im Leben dazu führen, dass man später im Leben zu ausgeprägteren degenerativen Veränderungen neigt. Im Vergleich zu Kontrollgruppen mit weniger dieser Veränderungen, stellte sich dadurch aber kein Unterschied in langfristiger Schmerzintensität und Beeinträchtigung dar.
 
3) Die Prävalenz von Arthrose der Wirbelsäule nimmt im Laufe des Lebens entsprechend des fortschreitenden Alters zu. Bei Rücken- und Nackenschmerzen hingegen, nimmt diese ab dem 60. Lebensjahr tendenziell eher ab (vgl. Grafik unten vom RKI, Prävalenz von Rücken- und Nackenschmerzen in Deutschland. Ergebnisse der Krankheitslaststudie BURDEN, 2020).
 
Der Körper kann ohne Probleme mit einem gewissen Maß an „pathoanatomischen“ Veränderung klar kommen, wenn die Funktion stimmt. Das nächste Mal wenn Sie gesagt bekommen: ,,Mit ihren Rückenschmerzen müssen Sie Leben, das ist alles Verschleiß“ – denken Sie an die obigen Worte und holen Sie sich eine qualifizierte Zweitmeinung ein.
 

Prävalenz Rückenschmerzen im Alter