Chiropraktik ist nicht gleich Chiropraktik! In Deutschland ist das Gebiet der Chiropraktik gesetzlich kaum geregelt. Sprich: Jeder darf chiropraktisch behandeln, sobald er Heilpraktiker oder Doktor der Medizin ist. Der Ausbildungsweg des Therapeuten ist also nicht standardisiert und für Patienten oft schwer nachzuvollziehen – die Berufsbezeichnung gibt hier aber Möglichkeiten zur Differenzierung.
In den meisten Ländern der Welt dürfen nur Therapeuten Chiropraktik ausführen, welche ein 5 – 6-jähriges Studium der Chiropraktik absolviert haben. Dieses Studium ist in den ersten Jahren vergleichbar mit einem Medizin Studium und nähert sich im Laufe des Studiums langsam der Arbeit am Patienten an. In Deutschland gibt es nur etwa 150 Therapeuten, welche diesen Ausbildungsweg hinter sich haben, denn der Studiengang Chiropraktik ist in dieser Form in Deutschland bisher leider nicht existent. Diese Therapeuten nennen sich Chiropraktoren.
Durch die fehlende gesetzliche Regelung ist jedoch die Berufsbezeichnung Chiropraktor noch nicht geschützt. Es könnte also vorkommen, dass sich ein Therapeut als Chiropraktor bezeichnet, welcher nicht das beschriebene Studium durchlaufen hat. Als Patient ist es also auch von Wichtigkeit, zu überprüfen, welchen Ausbildungsweg ihr Behandler hinter sich hat. Zusätzlich können hier Berufsverbände helfen. In Deutschland steht die DCG (Deutsche Chiropraktoren Gesellschaft) als Dachverband für Chiropraktoren, welche das 5-6 jährige Studium der Chiropraktik im Ausland absolviert haben.
Chiropraktiker ist ein Überbegriff für alle Therapeuten die chiropraktisch arbeiten, unabhängig von der Ausbildung. Ein Heilpraktiker mit einigen Wochenendkursen in Chiropraktik ist genau so Chiropraktiker wie jemand, der sich kontinuierlich über viele Jahre auf dem Gebiet weiterbildet. Man hat also kein „Gütesiegel“, welche Ausbildung der Therapeut durchlaufen hat, wenn man einen Chiropraktiker vor sich hat. Denn um als Heilpraktiker / Chiropraktiker tätig zu sein, muss man keinerlei Ausbildung durchlaufen haben. Man muss lediglich eine Prüfung bestehen.
Chirotherapeuten sind Ärzte, welche sich im Gebiet der Chiropraktik weitergebildet haben. Jeder Chirotherapeut hat das Studium der Medizin absolviert. Sie können sich also hier sicher sein, dass ihr Therapeut ein fundiertes medizinisches Wissen besitzt. Die Weiterbildung für Ärzte zum Chirotherapeuten beträgt in der Regel 320 Stunden – verteilt auf einzelne Seminare.
Diese Zahl erscheint erst einmal relativ umfangreich, verglichen mit dem Chiropraktik Studium eines Chiropraktoren ist dies allerdings relativ wenig. Allein für Behandlungstechniken werden in den Vollzeitstudiengängen der Chiropraktik mindestens 1500 Kontaktstunden eingeplant. In Wirklichkeit wird jeder Student durch Übungszeiten, Prüfungsvorbereitungen etc. im Laufe der 5 Jahre aber mindestens 5000 Stunden zur Optimierung der Behandlungstechniken investieren, um im letzten „klinischen“ Jahr des Studiums am Patienten zu arbeiten.
Wir hoffen, dass wir ihnen die Unterschiede zwischen den Berufsbezeichnungen Chiropraktiker, Chiropraktor und Chirotherapeut etwas näher bringen konnten.
Die Berufsfelder der Osteopathie und Chiropraktik sind sehr nah verwandt, haben aber auch diverse Eigenheiten. Um näheres über die Unterschiede zwischen Osteopathen und Chiropraktoren zu erfahren, lesen sie bitte hier weiter.
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