WO HILFT DER CHIROPRAKTOR

Typische Symptome & Schmerzbilder

Wo hilft der Chiropraktor

Generell gibt es eine große Bandbreite an Beschwerdebildern, bei denen ihr Chiropraktor helfen kann. In der folgenden Liste sind die Symptome gelistet, welche am häufigsten durch Chiropraktik behandelt werden. Die Effektivität der chiropraktischen Behandlung bei diesen Beschwerden ist wissenschaftlich ausführlich aufgearbeitet. Trotzdem ist der Behandlungsplan und Behandlungserfolg bei jedem Patienten individuell und entsprechend der Ursache und Schwere der Probleme.

Typische vom Chiropraktor behandelte Symptome

− Kopfschmerzen

− Schwindel

− Rückenschmerzen

– Brustschmerzen

− Nacken-, Brust-, Lendenwirbel- und Kreuzbeinschmerzen

− Rückenschmerzen mit Ausstrahlungen in Arme oder Beine

–  „Hexenschuss“ und „Ischiasschmerzen“

−  Bandscheibenvorfälle und daraus resultierende Beschwerden

−  Schmerzen und andere Symptome auf Grund von Stenose

− Becken- und Leistenschmerzen

− Schmerzen in den Extremitäten

− Schmerzen in: Schulter, Ellenbogen, Hand, Hüfte, Knie, Fuß

− Muskelschmerzen und Reizungen

− Sehnenprobleme (Tennisarm, Golfarm, PC-Mausarm, Sehnenscheidenentzündung, Impingement Syndrom etc.)

– Engpass-Syndrome (Beispielsweise Karpaltunnelsyndrom oder Piriformissyndrom)

− Koliken bei Babys

Weitere Symptome

Im Folgenden haben wir einige Bereiche unserer Arbeit bzw. bestimmte Beschwerdebilder genauer beschrieben. Wenn Sie fragen haben, ob Chiropraktik in ihrer Situation helfen kann, fragen Sie uns am besten persönlich.

Arthrose
Bandscheibenvorfälle
Brustschmerzen
Chiropraktik für Kinder und Säuglinge
Chiropraktik für Sportler
Kopfschmerzen und Migräne
Piriformis-Syndrom
Rücken- und Nackenschmerzen
Schwindel
Sehnenprobleme
Spinalkanalstenose

Bei Verschleißerkrankungen von Gelenken können manuelle Behandlungstechniken Linderung bewirken. Im Bereich dieser Gelenke entwickeln sich häufig Blockaden und Fehlstellungen, welche chiropraktisch behandelt werden können. Obwohl der Verschleißprozess als solcher nicht rückgängig gemacht werden kann, können chiropraktische Behandlungen helfen Symptome zu lindern und die betroffenen Gelenke zu entlasten.

Zu Knie- und Hüftgelenksarthrose gibt es eine große Anzahl an wissenschaftlichen Studien, die den Effekt von speziellen Übungen und Übungsprogrammen befürwortet. Daher beinhalten internationale Richtlinien neben Gewichtsreduktion & Aufklärung, Training als „First Line Treatment“ bei Menschen mit Knie- & Hüftarthrose. Nach aktuellen Zahlen erhalten allerdings nur 36% aller Patienten mit Gelenkarthrose passende nicht-medikamentöse Maßnahmen, entsprechend der Richtlinien.

Wir bei den Chiropraktoren Neuer Weg arbeiten neben den chiropraktischen Behandlungen mit einem validierten Übungsprogramm, das nachweislich Schmerzen reduzieren und die physische Aktivität steigern kann. Wenn entschieden wurde, dass dies der richtige Schritt für Sie ist, wird sich unser Sportwissenschaftler gemeinsam mit Ihnen der Umsetzung dieses Programmes widmen. 

Dabei arbeiten wir unter anderem an der Kontrolle der Beinachse und der funktionellen Stabilität im Unterkörper & Rumpf. Unser Ziel ist es, Ihnen so lange wie möglich einen aktiven Lebensstil zu ermöglichen.

Bandscheibenvorwölbungen und -Vorfälle sind mit die häufigsten strukturellen Verletzungen der Wirbelsäule in der heutigen Zeit. Dies ist vor allem unserem Lebensstil zuzuschreiben, da gesunde Bandscheiben enorm von ausreichend Bewegung und regelmäßigen Haltungswechseln abhängen. Vieles und langes Sitzen führt dazu, dass die Bandscheiben allmählich ihre Form verändern, bis sie die umliegenden Nerven irritieren können und dies zu Schmerzen führt. Auch Kribbeln, Taubheit oder Schwäche sind häufige Symptome wenn die Bandscheibe „auf die Nerven drückt“. Bei vielen Menschen sind die Begriffe Bandscheibenvorwölbung und Bandscheibenvorfall mit sehr großer Angst verbunden, da sie diese mit chronischen Schmerzen, PRT Spritzen oder Operationen assoziieren. Lassen sie uns einen Blick auf die Forschung werfen, der zeigt, dass diese Panik nicht notwendig ist.

1. Bandscheibenvorfälle sind häufiger als sie denken. Und viele Menschen haben trotz Bandscheibenschäden keinerlei Symptome.

Eine systematische Übersichtsstudie aus dem Jahr 2015 zeigte, dass 30% aller beschwerdelosen 30-jährigen Bandscheibenvorwölbungen haben. Bei 50% jährigen lag dieser Wert bei 60%, bei 80 jährigen sogar bei 84%. Wir wiederholen nochmal: Keiner der Untersuchten Patienten hatte Schmerzen. Die Autoren zogen die Schlussfolgerung, dass gewisse Veränderung völlig normal sind und dass die Bandscheiben für ein Schmerzbild völlig nebensächlich sein können, selbst bei radiologischen Auffälligkeiten.

2. Bandscheiben können sich selbst erholen und heilen

Wenn die Bandscheibe tatsächlich Schmerzherd ist, folgen hier gute Neuigkeiten: Beschädigte Bandscheiben können sich erholen – die aller wenigsten Patienten brauchen eine Operation. Für eine Regeneration ist es allerdings essenziell, dass die Durchblutung im betroffenen Bereich optimiert ist. Nur dann kann die Schwellung um die Bandscheibe abgetragen werden und mit den für die Heilung wichtigen Nährstoffen versorgt werden. Um dies sicherzustellen, müssen übermäßige Spannungen in Muskeln, Sehnen und Gelenken, sowie deren Fehlstellungen, der umliegenden Körperregion schnellstmöglich gelöst werden – hierbei hilft ihnen ihr Chiropraktor

3. Dem Körper helfen sich selbst zu heilen.

Schweizer Wissenschaftler haben in den letzten Jahren durch Zahlen und Fakten belegt, was viele Chiropraktoren seit langer Zeit beobachten. Dem Körper durch Chiropraktik helfen sich selbst zu heilen, stellt einen sehr effektiven Weg dar, sich von einem Bandscheibenvorfall zu erholen. In allen Bereichen der Wirbelsäule. Ca. 90 % aller Patienten mit Bandscheibenvorfällen konnte durch chiropraktische Behandlungstechniken kurz & langfristig geholfen werden.

Brustschmerzen sind ein häufig auftretendes Problem in der Gesellschaft. Da sie oft auch Vorbote von ernstzunehmenden Erkrankungen sind, ist eine besondere Aufmerksamkeit gefragt. Bei starken oder neu aufgetretenen Brustschmerzen, sollte in erster Linie immer vorrangig der Rat des Hausarztes eingeholt werden, besonders, wenn diese bei Belastung auftreten oder mit Kurzatmigkeit verbunden sind.

In vielen Fällen ergeben durchgeführte Herz oder Lungenuntersuchungen beim Facharzt jedoch keinen auffälligen Befund. In diesem Fall lohnt es sich die Wirbelsäule als möglichen Auslöser in Erwägung zu ziehen.

Blockaden der Brustwirbel und Verspannungen der kleinen Muskeln zwischen den Rippen können zu Brustschmerzen oder auch pseudoartigen Magenschmerzen führen. Auch hier ist eine Magenspiegelung häufig unauffällig. Häufig ist wegen der Spannung auf Wirbelsäule und Rippen auch die Atmung schwerfällig.

In dieser Situation kann die Chiropraktik sehr effektiv helfen, Spannungen und Blockaden im Bereich der Wirbelsäule und Rippen zu beseitigen und die Beschwerden zu lindern.

KISS Syndrom und ähnliche Problematiken:
In vielen Fällen bestehen bei Neugeborenen nach der Geburt Blockaden der oberen Halswirbel (Kopfgelenke). Obwohl der Begriff sehr verbreitet ist, ist eine Blockade dieser Gelenke ist nicht immer gleichzusetzen mit einem ausgeprägten KISS Syndrom nach Biedermann (1991). Jedoch können diese Blockaden bis ins Kleinkindalter bestehen. Manchmal asymptomatisch, führen sie häufig zu einer Reihe von Problemen:

– vermehrtes Schreien
– häufiges Überstrecken des Kopfes
– einseitige Drehung des Kopfes im Liegen
– schlechtes Tolerieren von Seiten- oder Bauchlage

Wissenschaftlich umstritten ist die These von Biedermann, dass Kopfgelenkblockaden mit Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen oder Lernstörungen im Kindesalter einhergehen. Diese Zusammenhänge sind allerdings auch nicht ausgeschlossen. In machen Fällen stehen diese Blockaden im Verdacht das Erreichen der motorischen Meilensteine, wie z.B. der Drehung in die Bauchlage, zu erschweren. Halswirbelblockaden sind chiropraktisch sehr sanft, mit geringem Impulsaufwand und meist sehr einfach zu beheben, weswegen eine diesbezügliche Untersuchung sehr lohnenswert ist.

Ob Freizeitjogger oder Bundesligaprofi, der Zweig der Sport Chiropraktik ist hervorragend für jede Art von Sportler geeignet. Von einem kleinen Rat zur Leistung-Optimierung, über die Verbesserung mechanischer Abläufe, bis hin zur Behandlung sportbedingter Verletzungen und belastungsbedingten Symptomen, kann Sport-Chiropraktik ein wichtiger Bestandteil sein, um seinen Körper in Topform zu halten.

Häufig auftretende Gründe für triviale Verletzungen oder Leistungsprobleme bei Sportlern sind zu viel / zu monotones / zu unregelmäßiges Training. Verletzungen werden nicht richtig ausgeheilt, oder es wird versäumt zwischen dem Training auf angemessene Regenerationszeiten und die richtige Ernährung zu achten. Dies kann zu eingeschränktem Leistungsvermögen, wederkehrenden Beschwerden und Schmerzen, sowie gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen, welche im schlechtesten Fall ein frühzeitiges Ende der „sportlichen Laufbahn“ bedeuten können.

Leistungssportler und sportlich aktive Personen unterziehen sich häufig chiropraktischen Behandlungen um Fehlbelastungsmustern zu begegnen und sie zu korrigieren. Hierbei ist das Ziel, ein frühzeitiges Erkennen und Beheben dieser, um eine optimale Verletzungsprävention und Regeneration zu fördern. Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung ist dabei die chiropraktische Justierung der Wirbelsäule oder der Extremitäten, wodurch die Beweglichkeit verbessert wird und zu einem optimierten nervlichen Informationsaustausch der Muskulatur und Gelenke beigetragen werden kann. Somit kann eine chiropraktische Behandlung mechanische Abläufe verbessern und die Regenerationsprozesse des Körpers unterstützen. Im Idealfall kann auf diesem Wege der Gebrauch von Medikamenten oder chirurgischen Eingriffen verringert oder vermieden werden.

Zahlreiche Spitzensportler aus verschiedensten Disziplinen begeben sich regelmäßig in chiropraktische Behandlung. Einige Beispiele sind Tiger Woods, Phil Mickelson (Golfer), Usain Bolt (Sprinter). Auch in anderen Sportarten wie Fussball und American Football ist Chiropraktik häufig anzutreffen. So gehört beispielsweise in 80% aller NFL (American Football – USA) und NHL (Eishockey – USA) Mannschaften, ein Chiropraktor zum medizinischen Team.

http://www.thejoint.com/2015/09/10/professional-athletes-choose-chiropractic

Chiropraktoren besitzen ein umfassendes Wissen über Sport und sportbedingte Verletzungen und verfolgen einen multidisziplinären Ansatz zur Behandlung ihrer Patienten. Denn die Möglichkeit, in der medizinischen Versorgung als Team aufzutreten, führt häufig zu einer umfassenderen Versorgung des Sportlers / Patienten. Um optimal und gestärkt ins Training zu starten, oder „aufs nächste Level“ zu kommen, steht ihnen in unserer Praxis unser Sportwissenschaftler mit Rat und Tat zur Seite. Mehr Informationen zu seiner Arbeit finden sie hier.

Jeder, der regelmäßig Sport treibt, kann von der Chiropraktik profitieren. Wir helfen Ihnen gerne entsprechend ihrer persönlichen Wünsche und Ziele.

Die Behandlung von Kopfschmerzen bleibt auch im 21. Jahrhundert eine der größten Herausforderungen in der Schmerztherapie. Migräne, Spannungskopfschmerzen, Cluster-Kopfschmerzen und Neuralgien sind nur einige Beispiele weit verbreiteter Kopfschmerzarten. Die Diagnose / Klassifizierung ist oft langwierig und Behandlungen meist um Symptombekämpfung bemüht (klassisches Beispiel – Schmerztablette).
Obwohl die Ätiologie von Kopfschmerzen komplex und vielseitig ist, stellt die Chiropraktik eine effektive Behandlungsmöglichkeit für viele Formen von Kopfschmerzen dar. Eine Studie aus Kanada von James Bronfort und Kollegen im Jahre 1998 zeigte beispielsweise, dass 40% aller Migräne Patienten durch chiropraktische Behandlungen eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome erreichen konnten. Eine groß angelegte Studie in Dänemark aus dem Jahre 2010 kam zu dem Ergebnis, dass, unabhängig des Kopfschmerz Typus, circa 50% aller Patienten nach einer Reihe von Behandlungen beim Chiropraktor kurz- und langfristig Linderung erfuhren. Der Erklärung dieser Zahlen liegen einige Wirkungsmechanismen der Chiropraktik zu Grunde, welche wir kurz anreissen wollen:

1. Viele der Nervenenden, welche den Kopf und das Gesicht sensorisch versorgen, treten an der oberen Halswirbelsäule aus. Funktionsstörungen und Blockaden der Wirbelsäule können diese Nerven irritieren und zu dauerhaften oder wiederkehrenden Reizungen führen.

2. Die Hirnhäute, welche sich wie ein Netz oder Zelt durch ihren Kopf spannen, haben wichtige Ansatzpunkte im Mundraum, Kiefer, an der Schädelbasis, sowie der oberen Halswirbelsäule. Der Begriff „Hirnhautspannung“ klingt zuerst einmal recht banal, kann aber ein wichtiger Grund wiederkehrender Kopfschmerzen sein.

3. Muskelverspannungen und Verkrampfungen im Nacken- und Kieferbereich können strahlende Schmerzen am Kopf und im Gesicht verursachen.

Diese drei Punkte sind einige von vielen Komponenten, welche ihr Chiropraktor bei ihren Behandlungen zu untersuchen und optimieren versucht. Unsere wichtigste Aufgabe als Chiropraktor ist es, weg von einer Symptom-bezogenen Behandlung zu kommen und uns dem Grund ihrer Beschwerden anzunähern.

Der Piriformis ist ein Muskel der Beckenregion und liegt tief unter dem großen Gesäßmuskel (Gluteus maximus). Er stabilisiert das Hüftgelenk in der Pfanne und hält uns somit in der Aufrechten. Der bekannte Ischiasnerv verläuft tief entlang dieses Muskels (und führt bei einigen Menschen gar durch diesen Muskel hindurch). Daher können Verhärtungen im Piriformis zu Irritationen des Nervs führen und eine Pseudoradikulopathie auslösen. Dies bezeichnet man als Piriformis-Syndrom. 

Ursachen für das Engpass-Syndrom und die einhergehende Irritation des Ischiasnervs sind langes Sitzen (besonders in Kombination mit außen Rotation des Beines beim Autofahren), einseitiges Stehen oder stark einseitige Bewegungsmuster. Je nach Sitzposition oder Haltung, wird der Nerv im Gesäß bei diesem Schmerzsyndrom stark gereizt und zusammengedrückt. So nehmen, je nach Beanspruchung der Gesäßmuskulatur, die Schmerzen zu und führen zu dem charakteristischen Beschwerdebild.

Zu den Symptomen des Piriformis-Syndroms gehören:

  • stechender oder ziehender Schmerz im Gesäß, welche sich im Sitzen verstärken. Häufig Verbesserung der Beschwerden bei Verlagerung des Gewichts von der schmerzhaften Seite weg
  • einseitige Beinschmerzen, typischerweise an der Hinterseite des Beins
  • Gangschwierigkeiten und Schmerzen auf der betroffenen Seite, vor allem beim Treppensteigen
  • Missempfindungen wie Kribbeln und Taubheitsgefühle im Bein, teilweise auch bis in die Füße

Bei Verdacht auf ein Piriformis-Syndrom werden bestimmte Nervenspannungs- und Muskeltests mit dem Patienten durchgeführt. So kann das Schmerz Syndrom besser von anderen Ursachen differenziert werden. Im Zweifel können weitere neurologische Untersuchen wie die Elektroneurographie und Elektromyographie zu rate gezogen werden.

Verhärtungen (Triggerpunkte) im Bereich des Piriformis gehen oft mit Blockierungen am Illiosakralgelenk und der Wirbelgelenke der Lendenwirbelsäule einher. Eine chiropraktische Behandlung kann dabei helfen die blockierten Gelenke, sowie die feste Muskulatur zu lösen. Gezielte Dehnung und Stärkung der Beckenmuskulatur sorgen dann im Anschluss nachhaltig dafür, den Teufelskreis des Piriformis-Syndroms zu durchbrechen.

Rückenschmerzen und Nackenschmerzen gehören zu den häufigsten Gründen für körperliche Beeinträchtigung weltweit und national. Die deutsche Rückenschmerz Studie 2003-2006 ergab, dass bis zu 85% der Bevölkerung mindestens einmal in ihrem Leben Rückenschmerzen bekommen. 2013 litten 25% der Frauen und 17% der Männer in Deutschland unter chronischen Rückenschmerzen (Rückenschmerzen von mehr als 3 Monaten Dauer)¹. 2003 Lagen diese Werte noch bei 21,6% bei Frauen und 15,5% bei Männern.

Die Problematik betrifft geschlechterübergreifend alle Altersgruppen und alle sozialen, sowie ethnischen Gruppen. Allerdings nehmen statistisch gesehen Rückenleiden im Alter zu, betreffen Personen mit niedrigerem Sozialstatus eher und sind bei Frauen häufiger als bei Männern.

Symptome Rückenschmerzen

Diese Grafik stammt aus Kapitel 2.6.1, Gesundheit in Deutschland 2015, Gesundheitsberichterstattung des Bundes. 

Etwa 85% aller Rückenschmerzen sind mechanischer Natur. Das bedeutet, dass der Grund für die Schmerzen eher darin liegt, dass Dinge nicht optimal „ablaufen“, als dass eine Verletzung oder ein Schaden Schmerzursache darstellt. In der Diagnostik ist es also häufig sehr viel sinnvoller, eine körperliche Untersuchung durchzuführen, als eine bildgebende Diagnostik zu Rate zu ziehen.

Die Behandlung ihrer Beschwerden orientiert sich an ihren Untersuchungsbefunden, denn es gibt kein Pauschalwerkzeug für Rückenschmerzen. Beispiele für evidenzbasierter Behandlungsmethoden: Manipulationstechniken, Mobilisierungstechniken, Bewegungstherapie, mechanische Diagnostik und Therapie nach McKenzie, myofasziale Lockerungstechniken, Edukation / Aufklärung, kognitive Verhaltenstherapie. Entsprechend der Ursache ihrer Beschwerden, werden wir gemeinsam mit ihnen den richtigen Therapieweg finden.

Es liegt in der Natur der Sache von Wirbelsäulenleiden, dass diese wiederkehrend sind. Abhängig von unseren Alltagsbelastungen, Haltungen, Stürzen, Unfällen etc, wird es für viele Menschen im Laufe des Lebens häufiger zu Rücken- und Nackenbeschwerden kommen. Auf Grund dessen ist die Prävention ein enorm wichtiger Baustein. Es gibt laut der Forschung 92 individuelle Risikofaktoren für die Entwicklung von Rückenschmerzen. Die Prävention ist also vielschichtig und individuell. Dennoch gibt es Dinge, die für uns alle gelten. Beispielsweise, dass wir auf gute Haltungen / Gewohnheiten und ausreichend Bewegung achten. Verschiedene Studien zur Rückenschmerz Prävention empfehlen 2-3x die Woche Sport mit einer Mischung aus Kraft, Beweglichkeit und Ausdauertraining.

¹ Robert Koch-Institut, Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring (2014): Gesundheit in Deutschland aktuell 2010 (GEDA 2010). Scientific Use File 3. Version. https://doi.org/10.7797/27-200910-1-1-3

Schwindel kann viele Formen haben. „Drehschwindel“, „sich benommen fühlen“, „ fühlen wie in Watte gepackt“ oder „nicht richtig da zu sein“ sind nur einige Beschreibungen, welche Patienten oft zur Erklärung ihres Zustandes nutzen. Schwindel und „Schwindel-artige“ Symptome können unterschiedliche Ursachen haben. Zu diesen zählen unter anderem neurologische (des Nervensystems), kardiologische (des Herz-Kreislaufsystems), visuelle (der Augen) metabolische (des Stoffwechsels – oft auch Nebenwirkung von Medikamenten) und hormonelle Faktoren.

Unser Gehirn verarbeitet als Schaltzentrale jede Sekunde Millionen von Informationen unseres Körpers. Zwei der wichtigsten Informationszentren, wenn es um unser Gleichgewicht geht, liegen in unseren Ohren und in unserer Halswirbelsäule. Stimmen die Informationen dieser beiden Systeme nicht mehr zusammen, kommt unser Gehirn „durcheinander“.

Im Bereich der Bänder und Muskeln der oberen Halswirbelsäule liegen sehr viele Gleichgewichtsrezeptoren, da die Feineinstellung der Kopfposition dort koordiniert wird. Werden diese Gleichgewichtsrezeptoren irritiert, aufgrund von Wirbelblockaden oder Muskelverspannungen, wird dies häufig als Schwindel wahrgenommen.

Im Bereich des Innenohres befinden sich Kristalle, die sich je nach Lageänderung des Kopfes so verschieben, dass ein Signal an das Gehirn gesendet wird, den kopf und Körper in das jeweilige Gleichgewicht zu bringen. Diese kristalle können verutschen oder sich verklemmen, was oft zu einem heftigen Drehschwindel, meist in einer bestimmten bewegungsrichtugn führt. Durch gezielte Manöver des Chiropraktoren können diese wieder repositioniert werden.

Chiropraktik kann bei vielen Schwindel und Schwindel ähnlichen Symptomen helfen. Bei diffusen Symptomen wie diesen, lohnt es sich immer, ihren Chiropraktor um eine Meinung zu fragen.

Tennisarm, Schulterschmerzen, Achillesschmerzen und Knieprobleme- sie alle haben oft eines gemeinsam: Sie basieren auf Sehnenreizungen oder Sehnenverkürzungen.

Probleme an den genannten Gelenken sind häufig. In vielen Fällen gilt es eine Reizung oder Entzündung der Sehnen zu behandeln. In manchen Fällen, wie etwa einer Überlastung, ist es mit Medikamenten und Schonung für ein paar Wochen möglich, diese ausreichend zu behandeln.

In vielen Fällen bleiben die Probleme jedoch darüber hinaus bestehen. Nun muss man sich die Frage stellen, warum die Reizungen nicht verschwinden, obwohl Entzündungshemmer und Schonung dies bewerkstelligen sollten.

Die Antwort kann eine biomechanische Analyse der Zusammenhänge geben. Eine Sehne ist die Verbindung eines Muskels am Knochen, sozusagen deren Ankerleine. Nun liegt schon der vereinfachte Fall nahe, dass ein verspannter, zusammengezogener Muskel mehr als gewöhnlich an der Sehne zieht und diese damit immer wieder in einen neuen Reizzustand versetzt, wenn die Spannung im Muskel nicht durch Dehnung oder Anwendungen gelindert wird. Achillessehnen entwickeln etwa häufig Reizungen, wenn die Wadenmuskeln zu fest sind. Ähnlich ist es beim Fersensporn.

Oft entstehen auf dieser Basis auch Kettenreaktionen. Wenn sich beispielsweise durch viel Sitzen eine Verkürzung der Brustmuskulatur bildet. Dadurch werden die Schultern nach vorn gezogen („Rundrücken“) und die Sehnen um und am Schultergelenk geraten in mechanisch ungünstige Spannungsverhältnisse und entzünden sich oder lagern Kalk an. Ein weiteres Beispiel ist das Abknicken der Knie um neunzig Grad beim Sitzen. Dadurch werden die hinteren Sehnen fest und es kommt zu Reizungen im Kniegelenk, welche sich, obwohl die Spannung von hinten kommt, mit einer Reizung vorne, im Bereich der Kniescheibe oder tief im Gelenk äußert.

Auch Gelenke mit Arthrose bilden vermehrt Verkürzungen und Verklebungen der Bänder und Sehnen aus. So kann man, ohne selbstverständlich den Verschleiß rückgängig machen zu können, die Symptome häufig durch unsere Behandlungen lindern. Inwiefern es im Einzelfall möglich ist hängt vom Grad des Verschleißes ab und bedarf einer individuellen Untersuchung.

Schonung, Kühlen und Entzündungshemmung sind zwar ein wichtiges Behandlungselement, bei einer ausbleibenden Verbesserung sollte jedoch der hier beschriebene Ansatz in Erwägung gezogen werden. Mit der Analyse und Behandlung dieser funktionellen Ketten haben wir über die Jahre sehr gute Erfahrungen gemacht. Dies beinhaltet in der Regel Faszientherapie, Stoßwellen- oder Triggerpunktbehandlung. In vielen Fällen ist es auch sinnvoll noch einen Schritt weiter zu gehen um die Entwicklung von Fehlstellungsketten schon durch Entlastungsübungen zu verhindern. Im oben genannten Schulterbeispiel würde dies bedeuten, nicht nur die Spannung aus der Brustmuskulatur zu reduzieren um die Reizung im Schultergelenk zu verbessern, sondern durch Stärkung der Muskulatur im oberen Rücken ein geraderes Sitzen zu erreichen, so dass die Brustmuskeln insgesamt weniger Tendenz haben sich zu verkürzen.

Die Spinalkanalstenose beschreibt anatomische Veränderungen der Wirbelsäule, welche zu einer relativen Enge des Wirbelkanals, sowie der seitlichen Neuroforamen führen. Sie kann in allen Bereichen der Wirbelsäule auftreten. Ein gewisser Grad an stenotischen Veränderungen ist ein normaler Prozess des Alters und unserer körperlichen Veränderungen im Alter. Diese Veränderungen umfassen Listhesen der Wirbelkörper, Höhenminderungen der Bandscheiben, Facettengelenksarthrose, Verdickung des Ligamentum flavum und knöcherne Auswüchse an den Wirbelkörpern.

Mittlerweile wissen wir, dass das Maß an stenotischen Veränderungen an der Wirbelsäule, welches wir auf einem MRT sehen können, in sehr schlechtem Zusammenhang zu dem tatsächlichen Ausmaß an Symptome stehen, welche Patienten plagen. Anders formuliert, gibt es Menschen mit fortgeschrittener Spinalkanalstenose, welche kaum Beschwerden haben, während andere Patienten, welche nur leichte Anzeichen einer Stenose zeigen, stark darunter leiden.

Es ist daher wichtig für den Behandler, als auch für den Patienten, bei der Bewertung des Problems alle Informationen im klinischen Kontext zu betrachten und nicht nur den Befund der bildgebenden Diagnostik.

 

Wann ist eine Spinalkanalstenose der tatsächliche Auslöser von Schmerzen?

Die klassische Präsentation einer symptomatischen Spinalkanalstenose ist die sogenannte Claudicatio spinalis. Diese ist gekennzeichnet durch Rücken-, Gesäß und / oder Beinschmerzen, welche primär beim Stehen und Gehen auftreten. Patienten mit diesem Schmerzbild berichten klassisch darüber, dass sie sich auf Grund ihrer Schmerzen oft setzen müssen, um im Folgenden wieder eine gewisse Gehstrecke hinter sich legen zu können. Sie berichten von einer Verbesserung ihrer Gehfähigkeiten, wenn sie leicht gebückt gehen, wie zum Beispiel beim Schieben eines Einkaufswagens. Fahrradfahren und sitzen werden oft als unproblematisch beschrieben, da diese durch eine leichte Beugung des unteren Rückens etwas mehr Platz an den verengten Stellen schaffen.

 

Wie behandelt man eine Spinalkanalstenose, wenn diese symptomatisch ist?

Bis vor einigen Jahren betrachtete man die Spinalkanalstenose mit resultierender Claudicatio spinalis als eindeutig neurochirurgisch zu behandelndes Beschwerdebild. Sprich: Mit Hilfe einer sogenannten „Dekompressions Operation“ und in einigen Fällen einer kombinierten Spondylodese (Versteifung), soll auf chirurgischem Wege mehr Platz für die eingeengten und gereizten Nerven geschaffen werden.

Dieser Weg ist auch heute noch etabliert und für manche Patienten der beste Weg, ein möglichst schmerzfreies Leben wieder zu erlangen. Dennoch gibt es einen wachsenden Fundus wissenschaftlicher Studien, welche den Wert von konservativen Behandlungsmethoden in der Behandlung der Spinalkanalstenose offenbaren. Führt man sich obige Informationen erneut vor Augen, dass das Maß an strukturellen Veränderungen an der Wirbelsäule in schlechtem Zusammenhang mit der tatsächlichen Beschwerdeintensität steht, erscheint es auch sinnvoll, diejenigen Faktoren, welche durch konservative Maßnahmen beeinflusst werden können, vor der Entscheidung für eine Operation in Angriff zu nehmen.

Die konservativen Behandlungsmethoden, welche sich in der Behandlung einer Spinalkanalstenose bewährt haben, sind vielfältig. Empfohlen wird mittlerweile eine Kombination aus manuellen Behandlungsmethoden. Diese beinhalten Mobilisierungs- und Manipulationstechniken der Wirbelsäule, dekompressions Mobilisierungen (Cox-Flexion-Distraction), Lockerungstechniken der lokalen Muskulatur, neurodynamische Mobilisierungstechniken sowie eine parallele Durchführung von Dehnungs- und Kräftigungsübungen. Diese Übungen sollen auch langfristig fortgesetzt werden.

Ein solches, strukturiertes Behandlungsprogramm über 4 bis 6 Wochen wurde in diversen Studien untersucht und führte zu überzeugenden Behandlungserfolgen. Auf Grund dieser Ergebnisse wurde der Ansatz mittlerweile in verschiedene medizinische Leitlinien aufgenommen und wird als Behandlungsmöglichkeit empfohlen. In unserer Praxis orientiert sich die Behandlung von Patienten mit Claudicatio Spinalis, ausgelöst durch Spinalkanalstenose nah orientiert an den veröffentlichten Protokollen von Dr. Ammendolia und Kollegen aus Toronto. Das Vorgehen ist aber natürlich immer individuell. Ihr Chiropraktor bespricht dies gerne persönlich mit Ihnen.

 

Quellen:

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Bussières A, Cancelliere C, Ammendolia C, Comer CM, Zoubi FA, Châtillon CE, Chernish G, Cox JM, Gliedt JA, Haskett D, Jensen RK, Marchand AA, Tomkins-Lane C, O’Shaughnessy J, Passmore S, Schneider MJ, Shipka P, Stewart G, Stuber K, Yee A, Ornelas J. Non-Surgical Interventions for Lumbar Spinal Stenosis Leading To Neurogenic Claudication: A Clinical Practice Guideline. J Pain. 2021 Apr 12:S1526-5900(21)00188-7. doi: 10.1016/j.jpain.2021.03.147. Epub ahead of print. PMID: 33857615.

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